Strategie Landschaft
Die Berufsgruppe Umwelt (BGU) bearbeite im SIA das Thema „Strategie Landschaft“. Im Zentrum dieses Themas steht der Raum zwischen den Siedlungen. Währenddem Architekten genaue Vorstellungen über die Gestaltung des Siedlungsraums haben, bleibt der Raum dazwischen unberücksichtigt. Die Grundlage für das Thema hat die BGU in den Jahren 2014 und 2015 mit mehrtägigen Workshops erarbeitet. Auf Basis dieser Grundlagen wurde im 2015 ein Positionspapier „Strategie Landschaft„ erstellt. Der SIA dokumentiert in solchen Positionspapieren die Ansichten des Gesamtvereins. Dieses Positionspapier hat der SIA anlässlich der Delegiertenversammlung im Frühling 2017 verabschiedet.
Auf den ersten Blick erscheint Strategie Landschaft fernab der forschenden oder angewandten Geologie. Es ist aber zu bedenken, dass die Nutzung einheimischer mineralischer Rohstoffe in der Regel mit starken Eingriffen ins Landschaftsbild einhergeht. Insofern liegt Geologie und Landschaftsnutzung nahe beieinander. Ohne die Mitarbeit des CHGEOL in der erarbeitenden Arbeitsgruppe durch Christoph Bärtschi und die Rückmeldung zur Vernehmlassung durch Donat Fulda wären wichtige, die Rohstoffnutzung betreffende Aspekte vergessen worden.

Schnittstelle Bauingenieur – Geologe
In der Bauplanungspraxis bestehen oft Unklarheiten über die Tätigkeiten der Geologen, Geotechniker und Bauingenieure. Nicht selten sind sich Bauherren und Architekten der Relevanz des Untergrundes und aller heute dazu gehörenden Aspekte zu wenig bewusst. Bei den Bauingenieuren besteht das Problem, dass der Geotechniker in ihrer aktuellen Leistungs- und Honorarordnung LHO103 (Bauingenieurleistungen) nicht mehr erwähnt wird. Zur Tätigkeit der Geologen haben sich neben den klassischen ingenieurgeologischen Aspekte auch die chemischen Belastungen (Altlasten, Boden, Gebäudeschadstoffe), Versickerung, Grundwasserdurchfluss, Energiegewinnung (Erdwärme, Grundwasser) und Naturgefahren gesellt.
Unter Leitung der SIA-Berufsgruppe Ingenieurbau und mithilfe der SIA-Berufsgruppe Umwelt möchte eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Geotechnik Schweiz, der SIA-Kommissionen 267 (Geotechnik) sowie 106 (LHO Geologen), CHGEOL und der Schweiz. Fachgruppe für Ingenieurgeologie SFIG die in der Praxis bestehenden Unklarheiten beseitigen. Ziel ist nicht eine weitergehende Normierung sondern eine mehrjährige Sensibilisierung der am Bauplanungsprozess beteiligten. Diese Beteiligten müssen sich bewusst sein, wann und wo sie die richtigen Leistungen einfordern respektive anbieten. Gegen Ende 2017 wird die Arbeitsgruppe ein erstes Mal an die breite Öffentlichkeit gelangen.

Autor: Simon Roth