In der Schweiz sind ca. 38’000 belastete Standorte (Deponien, Industrie-, Gewerbe und Unfallstandorte) eingetragen, darunter dürften sich etwa 4’000 sanierungsbedürftige Altlasten befinden. Die Untersuchung und Sanierung von belasteten Standorten stellt deshalb eine grosse Herausforderung für die nächsten 15-20 Jahre dar und wird Kosten von schätzungsweise 5 Milliarden Franken verursachen. Die seit 25 Jahren geltende Verordnung über die Sanierung von belasteten Standorten (AltlV) bildet dabei die notwen- dige rechtliche Grundlage.
Die Altlastenbearbeitung ist eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe, da jeder Standort eine individuelle Geschichte aufweist und die Altlastenbearbeitender mit immer neuen Situationen konfrontiert werden. Damit die wichtigsten Zielsetzungen bei der langfristigen und nachhaltigen Gefahrenbeseitigung von Altlasten erreicht werden können, wird eine möglichst einheitliche Bearbeitung und Beurteilung angestrebt. Dies stellt hohe Anforder- ungen an die zuständigen Behörden und an die Altlastenbearbeitender. Bei der Altlasten- bearbeitung gilt es nicht nur die technischen Aspekte zu berücksichtigen, es stellen sich auch rechtliche Fragen über die Pflichten bei der Durchführung von Massnahmen und der damit verbundenen Kostentragung.
Ziel des Kurses
- Die Vermittlung der Grundlagen, Konzepte und Ziele der Altlastenbearbeitung durch anerkannte Fachleute aus Verwaltung, Praxis und Hochschule.
- Die Erarbeitung der notwendigen Grundkenntnisse und der Vorgehensweise der Alt- lastenbearbeitung: von der Nutzung der Kataster der belasteten Standorte über die Pla- nung und Begleitung der Sanierung, bis zur Nachsorge.
- Präsentationen anhand von Fallbeispielen.
- An Übungsbeispielen aus der Praxis können die Teilnehmer die Umsetzung durchspielen, Kosten und Risiken abschätzen und Szenarien diskutieren.
- Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Beteiligten.
- Der Kurs soll ein vereinheitlichtes Grundwissen vermitteln, welches die Teilnehmer befähigt, eine gesetzes- und auflagenkonforme Bearbeitung von belasteten Standorten und deren Sanierung durchzuführen. Nach Ablegen einer Prüfung können die Teilnehmer ein von den beteiligten Verbänden anerkanntes Zertifikat erwerben.
Zielgruppe
Fachleute aus Geologie-, Beratungs- und Ingenieurbüros • Umweltverantwortliche aus Behörden und Industrie • Dienstleister im Bereich Umwelt • Verantwortliche für Arbeitssicherheit und Hygiene • Analytiklabors • Studenten der Naturwissenschaften im Masterstudium und Doktoranden
Vorkenntnisse
Naturwissenschaftliche Grundausbildung oder vergleichbare technische Ausbildung.
Zertifikat
Die Teilnehmer erhalten von der Universität Bern eine Bestätigung über den Besuch des Kurses. Zudem besteht die Möglichkeit ein Zertifikat zu erlangen. Dafür sind 80% des Kurses zu besuchen und es muss eine schriftliche Prüfung abgelegt werden. Die bestandene Prüfung berechtigt zur Anrechnung von 4 ECTS Punkten. Die Liste der Kursabsolventen mit Zertifikat wird dem BAFU zugestellt. Der Kurs bildet die Grundlage für das CAS-Altlastenbearbeitung, welches durch Vertiefungskurse (zusätzlich 12 Tage) ergänzt wird.
Ablauf
Der Kurs behandelt chronologisch alle Schritte der Bearbeitung von belasteten Standorten. Am Morgen und am frühen Nachmittag werden von Fachleuten Referate zu den jeweiligen Themen gehalten, an drei von fünf Nachmittagen finden dazu Übungen statt.
Der Kurs wird in deutscher Sprache abgehalten. (Kurs in Französisch siehe: CHYN)
Kosten
1’750.- inkl. Kursunterlagen (in digitaler Form) und Verpflegung
Prüfung für Zertifikat: 200.-.
Studenten im Masterstudium und Doktoranden: 600.- inkl. Prüfung.
Kontakt
Quelle: https://www.geo.unibe.ch/research/rockwater_interaction/index_eng.html